Inklusion Inklusion Inklusion Inklusion

Hintergrund:

Gehörlose, Schwerhörige, Ertaubte und Cochlear-Implantat-Trägerinnen sowie hörende Frauen haben sich unter der Leitung von Sabine Helbig-Ruppl und Anett Zimmermann zusammengetan, um die Selbsthilfegruppe (Un)erhörte Frauen Chemnitz und Umland ins Leben zu rufen.

Die Gruppe widmet sich insbesondere dem Themenkomplex aus Frauen, Hörschädigungen, Trauma, Traumafolgestörungen, Somatisierung und Selbsthilfe. Dabei fokussiert sie auf die oft verborgenen Aspekte von Hörschädigungen und verschiedenen Traumata und deren Folgen, die speziell für die Zielgruppe der Frauen von besonderer Bedeutung sind.

Die Förderung der Selbsthilfe erfolgt gemäß den Richtlinien der Krankenkassenförderung. Zudem setzt sich die Gruppe dafür ein, die Angebote des soziokulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Chemnitz aktiv wahrzu-nehmen und auch frauenspezifische Bildungs- und Beratungsangebote zu nutzen. Leider fehlt es in diesen Bereichen oft an ausreichenden finanziellen und personellen Ressourcen zur Bereitstellung von Gebärdensprach-dolmetscher*innen und anderem Personal, das auf die kommunikativen Bedürfnisse der Gruppe zugeschnitten ist. Doch gerade diese Leistungen zur Barrierefreiheit sind essenziell für eine umfassende Inklusion.

INKLUSION HÖRGESCHÄDIGTER FRAUEN
- VISION/ZIELE -

Um bestmögliche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie die verantwortungsvolle Wahrnehmung ihrer staatsbürgerlichen Rechte zu erreichen,  geht es um die Umsetzung vielfältiger Visionen.

Dazu gehört v.a. der flächendeckende Ausbau der barrierefreien Kommunikation (Gebärdensprachdolmetscher*innen), um am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Gehörlosenkultur, als gelebte Kultur,

gehört jetzt schon zu einem dauerhaften Bestandteil der Kulturlandschaft der Stadt Chemnitz, nur ist dies vielen hörenden Mitmenschen der Stadt noch nicht bewusst. Es geht nicht um eine Einbeziehung, sondern um einen Austausch und um gegenseitige Partizipation.

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Die Frauengruppe:

Seit etwa vier Jahren kommen regelmäßig Frauen mit Hörschädigung zusammen, um wichtige Themen zu behandeln. Im Fokus stehen Behinderungen, Traumata und deren Folgen sowie deren Bewältigung. Dabei geht es auch darum, die Grenzen der Subkultur zu überwinden, den Blick über den Tellerrand zu werfen und gesellschaftliche Fragen anzusprechen. Die Gruppe setzt sich zudem für die Rechte der Frauen ein, beschäftigt sich mit Feminismus und der Frauenbewegung, unterstützt bei Behördengängen, setzt sich für Gewaltprävention ein und informiert über das Hilfesystem. Diskriminierungserfahrungen werden aufgegriffen und es werden Selbstverteidigungsangebote gemacht. Ebenso wichtig ist die Pflege sozialer Kontakte innerhalb und außerhalb der Gruppe.

Im Jahr 2022 unternahmen Frauen in Chemnitz den spannenden Schritt, um ihr Gruppenleben mit kulturellen Einrichtungen zu erweitern und sich über Kurs- und Gruppenangebote zu informieren. Am 01. April 2023 fand schließlich ein Workshop statt, an dem sowohl deutsche als auch ukrainische hörgeschädigte Frauen teilnahmen. Eine gehörlose Referentin hielt einen Vortrag zum Thema „Frausein und Taubsein – was bedeutet das?“ Die Resonanz war überwältigend, da die Themen die Identität hörgeschädigter Menschen, die Gebärdensprache nutzen, sowie den Einfluss von Diskriminierung und Gewalt auf ihr Leben in der Gesellschaft umfassten. Dabei wurde auch das wichtige Thema der Selbsthilfe und Ermächtigung diskutiert.
Der anschließende Folgeworkshop fand am 06. Mai statt und widmete sich den Hilfsangeboten der Stadt Chemnitz sowie Diskussionsrunden.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert jede einzelne Frau und ihre Mitstreiterinnen sind, um ihre Ziele zu erreichen. Leider gibt es immer noch finanzielle Hürden, die das Erreichen der Gruppenziele nach dem Vorbild von SHG experience PTBS verhindern. Dazu gehören Kosten für Kommunikationshilfen, Technologie, Managementpersonal, soziokulturelle Aktivitäten wie Reisen und Fotografieren sowie Spenden für Büromöbel. Während finanzielle Unterstützung von großer Bedeutung ist, ist sie allein nicht ausreichend, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Es werden weitere hörende Mitstreiter benötigt, insbesondere im Bereich IT, um die Wirksamkeit durch soziale Medien zu steigern. Wir heißen Sie herzlich willkommen, sich uns anzuschließen!

 

Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert jede einzelne Frau und ihre Mitstreiterinnen sind, um ihre Ziele zu erreichen. Leider gibt es immer noch finanzielle Hürden, die das Erreichen der Gruppenziele nach dem Vorbild von SHG experience PTBS verhindern. Dazu gehören Kosten für Kommunikationshilfen, Technologie, Managementpersonal, soziokulturelle Aktivitäten wie Reisen und Fotografieren sowie Spenden für Büromöbel.
- Inklusion hörgeschädigter Frauen -
“Leider fehlt es an ausreichenden finanziellen und personellen Kapazitäten für den Einsatz von Gebärdensprachdolmetscher*innen ... Gesamtgesellschaftliche Initiativen, Engagement von Bürgern, Einzelinitiativen im Sinne des demokratischen Miteinander sind unerlässlich. ”
— CHRIS DIETRICH —
“Unterstützung finanzieller Art ist zwingend gefragt, löst die Herausforderungen jedoch nicht umfassend. Ein aktuell dringender Wunsch der Frauen ist zum Beispiel, hörende Mitstreiter für ein fruchtbares Miteinander und für die Schaffung eines tragfähigen Netzwerkes zu gewinnen!“
— SABINE HELBIG-RUPPL —